Einleitung
Es war uns in all den 28 Jahren immer ein Anliegen den Rahmen des klassischen Schulbegriffs zu sprengen und gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern grössere pädagogische Projekte im Bereich Kultur, Musik und Bildung zu lancieren.
Die folgende Seite zeigt einen Ausschnitt aus diesem Schaffen.
Früh schon in den Gründungsjahren um 1995 initiierten wir Anlässe wie Kinder-Kulturwochen mit gemeinsamen Schlusskonzerten/-aufführungen wie mit der bekannten Kinderband „Schtärneföifi“ oder mit dem „Zirkus Knopf“, Buchpremieren wie die Eigenproduktion „Fliegentanz“ oder ein Kursangebot für Kinder und Jugendliche (fit Kurse).
Zugvögel
Kurz nach der Jahrtausendwende entstand in Zusammenarbeit mit dem Filmemacher Kurt Reinhard der Film „Zugvögel“. Er dokumentiert die vernetze Arbeit innerhalb eines Jahresthemas.
Laudatio Film Zugvögel 2005 (PDF)
von Dr. Boglarka Hadinger
Jugend Technikum
Im Schuljahr 2006/07 Jahren lancierte Jürg Mäder an der Innerstaatlichen Hochschule für Technik NTB in Buchs SG das beliebte Jugend Technikum. In jeder Veranstaltungsreihe der 13-jährigen Erfolgsgeschichte besuchten jeweils über 600 Kinder und Jugendliche die jährlich je drei Experimentalvorlesungen aus den Bereichen Elektrotechnik, Mathematik, Physik, Chemie und Mikrotechnik.
Es war uns in unserer Arbeit in der Scuola Vivante ein Anliegen, die Freude an Mathematik, Naturwissenschaft und Technik zu fördern sowie die Kinder und Jugendlichen am Betrieb des Hochschullebens schnuppern zu lassen.
Brütwerk – die Tüftelwerkstatt
Fester Bestandteil im öffentlichen Freizeitbereich war das Angebot „Brütwerk – die Tüftelwerkstatt“.
In der gut eingerichteten Werkstatt der Scuola Vivante konnten Kinder und Jugendliche an den freien Mittwoch- und Samstagnachmittagen unter Aufsicht und mit Hilfe von Tüftelbegleitern eigene Ideen und Projekte verfolgen.
Dieses äusserst beliebte und gut genutzte Angebot wurde im Jahr 2007 lanciert und wenige Monate später in Betrieb genommen. Die Idee – von Martin Fühler in Zürich als Tüftellabor in die Wege geleitet und von der Scuola Vivante mit einer Schule verbunden – hat in der Schweiz zahlreiche Nachahmer gefunden. Das Brütwerk wurde von der öffentlichen Hand, von zahlreichen Privatpersonen und Stiftungen unterstützt.
Es war der Scuola Vivante wichtig, die Kreativität, den Ideenreichtum und die tüftlerischen Fähigkeiten der Kinder auszubilden.
Jahresrückblick nach dem ersten Betriebsjahr 2007/2008 (PDF)
Jahresbericht 2009 (PDF)
Jahresbericht 2012 (PDF)
Jahresbericht 2016 (PDF)
Von 2016 an wurde das Brütwerk zweimal pro Jahr für das regionale „Repair Café“ zur Verfügung gestellt.
Bildungscampus école vivante
Eine der Perlen der pädagogischen Arbeit war die Unterstützung des Aufbaus der école vivante im Hohen Atlas von Marokko.
Als ImpulsgeberInnen und Knowhow VermittlerInnen unterstützten Schulleitung, Lehrpersonen und Schülerinnen der Scuola Vivante die Entstehung dieses Bildungszentrums, das – Stand 2020 – über hundert Kindern und Jugendlichen eine solide Ausbildung ermöglicht.
Mit ihrem Permakulturprojekt – das aus den Kreisen der Ehemaligen initiiert wurde und begleitet wird – mit dem Aufforstungsprogramm, sowie der Integration von hörbehinderten Kindern ist der Bildungscampus école vivante lokal zu einem unschätzbaren Wert geworden und ist Modell für Schulen in Schwellenländern.
Es ist und war uns immer ein Anliegen, die Kinder und Jugendlichen zu ermutigen aktiv und engagiert die Welt mitzugestalten.
Konzerte mit Jordi Savall
Aus dem Engagement der Schule für die école vivante entstand der Kontakt mit Jordi Savall, einem der führenden Musiker und Musikhistoriker der Alten Musik. Die EU ernannte ihn zum „Botschafter für den interkulturellen Dialog“ und die UNESCO verlieh ihm den Titel „Künstler für den Frieden“.
Mit ihm und 20 Musikern aus den Kulturkreisen der drei grossen monotheistischen Religionen, durften wir zwei Konzerte veranstalten, bei denen der Chor der Scuola Vivante im Schlussteil des Konzertes integriert wurde.
Die beiden Konzerte „Orient – Occident“ und „Mare Nostrum“ symbolisierten die Partnerschaft der Scuola Vivante mit der école vivante.
Es war der Scuola Vivante wichtig, Offenheit und Respekt gegenüber anders Denkenden, verschiedenen Kulturen und Religionen auszubilden
Filmprojekt – Vivante Productions
Das Konzert Mare Nostrum im April 2014, die Interviews mit den verschiedensten Musikern und unsere anschliessende Bildungsreise mit den SchülerInnen der Scuola Vivante zu ihrer Partnerschule nach Marokko wurde filmisch, unter der Regie von Stefan Haupt und Michelle Brun, unter Einbezug der SchülerInnen der Scuola Vivante, festgehalten.
Es war für die Scuola Vivante wesentlich, den interkulturellen Dialog weiter zu fördern und sich aktiv für den Frieden einzusetzen.
Der Film „Mare Nostrum – Ein Konzert. Eine Reise“, ausgestrahlt im Schweizer Fernsehen und auf TV Stationen verschiedener europäischer Länder, erhielt 17 Official Selections bei Filmfestivals weltweit und 5 Awards.
Zu sehen ist der Film in allen elf Sprachversionen auf kino-online.ch
„Ich hoffe, dass noch viele Menschen diesen Film sehen, denn er ist Friede durch Musik.“
Schüler der Primarstufe
Mare Nostrum Press Booklet (PDF)
Mare Nostrum Presseheft (PDF)
Aufwertungsprojekt Rietli Buchs
Im Jahr 2019 engagierte sich die Scuola Vivante für das „Aufwertungsprojekt Rietli“ Buchs. Ziel war es, ein rund 3.5 Hektar grosses ehemaliges Moorgebiet, das im Zuge der Melioration entwässert wurde und damals der Futtermittelproduktion diente, in seinen ursprünglichen Zustand zurückzuführen.
Dabei wurde der angrenzende Waldrand aufgewertet und eine sechzig Meter lange, verfallene und eingewachsene Trockenmauer wiederaufgebaut. Anfangs 2020 wurde die Feuchtfläche wiederhergestellt.
Ins Projekt waren die Lehrpersonen und SchülerInnen der Scuola Vivante, zusammen mit Fachleuten, aktiv eingebunden. Die Website illustriert die Entstehung der Idee (ausgelöst von den SchülerInnen) und das pädagogische Schaffen in diesem ökologischen Projekt, welches in der lokalen Bevölkerung viel Sympathie geniesst und von der Stadt Buchs, dem Kanton St. Gallen und von verschiedenen Stiftungen getragen wird.
Es war der Scuola Vivante ein zentrales Anliegen, bei den SchülerInnen das ökologische Verständnis und die Liebe zur Natur und ihrer Vielfalt zu fördern und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich aktiv für den Schutz und die Verschönerung ihrer Lebensumgebung einzusetzen.
„Jeder Robben zählt“
Angelegt an die Schweizer Spendenaktion „Jeder Rappen zählt“ benannten die SchülerInnen der Sekundarstufe 1 ihr Projekt zum Schutz der vom Aussterben bedrohten Mittelmeer-Mönchsrobben mit „Jeder Robben zählt“.
Ein Jahr lang lang beschäftigte sich die Sekundarstufe der Scuola Vivante mit dem Ökosystem des Mittelmeeres. Mit verschiedenen Spendenaktionen unterstützten sie die griechische Organisation „Archipelagos“ in der Anschaffung von Infrarotkameras, welche die Bestandsaufnahme und das Leben der vom Aussterben bedrohten Mittelmeer Mönchsrobben auf der griechischen Insel Kefalonia in ihren Höhlen dokumentieren sollte.
Mit ausserordentlichem Engagement sammelten die SchülerInnen Geld für dieses Projekt und teilten auf ihrem Blog ihr angeeignetes Wissen mit der Bevölkerung.
Eine Bildungsreise nach Kefalonia im 2018, welche die SchülerInnen aus eigenen Kräften finanzierten, krönte diese Arbeit.
Der Film, der nach Abschluss dieser Reise entstand, erhielt viel Anerkennung und zwei Kurzfilmpreise.
Es war ein grosses Anliegen der Scuola Vivante, unternehmerisches Denken und Handeln zu fördern und die Fähigkeit zu bilden, sich auch für unscheinbare Lebewesen einzusetzen.