Seit einigen Jahren beobachten wir bei immer mehr Kindern eine neue Art zu lernen: Neues Wissen scheint dabei ehr in die Kinder „hineinzuströmen“, als dass sie sich dieses aktiv aneignen. In einen neuen Lernraum eingetreten, vermögen sie das Ganze in wenigen Augenblicken zu erfassen und integrieren die neuen Erkenntnisse in ihren eigenen Kontext. Es ist eine andere Form, zu Wissen zu gelangen, die an die Schule wie auch an die Familien in Zukunft neue Anforderungen stellen wird. Diese Kinder bekunden im linear ausgerichteten Schulsystem grösste Mühe, finden sich in Lernräumen aber problemlos zurecht.
Der Begriff „Lernraum“, zusätzlich ergänzt mit dem aus der Verkehrsplanung entlehnten Begriff „shared space“ (etwa: „gemeinsam genutzter Raum“) zeigt das Wesen dieses Raumes: Er steht immer in Verbindung mit etwas Bestehendem, etwas Lebendigem. Ein Wald, ein Museum, ein Industriebetrieb oder ein neu eingerichteter Lernraum in einer Nische eines Shoppingzentrums.
Lernräume sind etwas Spannendes und Lustvolles. Lernräume geben Einblick in unser Leben und Denken, lassen Kinder begleitet selbstständig arbeiten oder lassen sie am öffentlichen Leben partizipieren. Eine wegweisende Richtung in der Ausbildung der neuen Kindergeneration einnimmt.
Buchs SG, 2011